FingerTips / FingerTipp & DaumenGrün
Ein Zusammenspiel zwischen Mensch, Natur und Kunst
Die Idee
Die Zusammenführung einer soziokulturellen Initiative mit Jugendlichen ohne berufliche Perspektive und vielschichtigen Problemlagen ist die Grundlage dieses Projektes.
Die beteiligte Künstlerin Gertrud Mach aus Jever regte im Jahr 1999 die Projektreihe „Kunst am Weg“ in der Gemeinde Ganderkesee an. Dadurch entstand ein pädagogisches Handlungsfeld, in dem der oben genannten Zielgruppe die Chance geboten wurde, neue Wege im persönlichen Orientierungsprozess in der Begegnung mit Kunst und Natur zu beschreiten. In diesem Zusammenhang entstand hier das modellhafte Renaturierungsvorhaben „FingerTips & DaumenGrün“ am Rethorner Feld.
Die Umsetzung
In der ehemaligen Sandgrube des Kalksandsteinwerks Ganderkesee wurde die Idee von einer Gruppe Jugendlicher in den Jahren 2000 und 2001 aufgegriffen, bearbeitet und umgesetzt. Verschiedene Daumenabdrücke wurden zunächst auf unterschiedliche Weise abgebildet und mit verschiedenen Materialien erstellt und kreativ bearbeitet.
Danach wurde der Daumenabdruck eines Jugendlichen überdimensional landschaftlich nachgebildet, gestaltet und in dieser Grube begehbar gemacht.
Der Lebensraum
Offene Sandrasen sind auch Lebensräume artenreicher Lebensgemeinschaften mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten. Sie sind ein Paradies für Tagfalter, Bienen und viele Heuschreckenarten. Hier gibt es Leben, das auf dynamische Bedingungen – z.B. offene Sandflächen – angewiesen ist. Solche Flächen existieren in der Naturlandschaft z.B. in Auen, entlang der Flüsse oder in Dünengebieten. Als Folge von Bebauung und Nährstoffeintrag sind diese Lebensräume selten geworden.
Durch regelmäßige Pflegemaßnahmen wird in dieser Sandgrube auf Teilflächen versucht, die typischen Lebensräume von Flora und Fauna dauerhaft zu erhalten.
Die Nachhaltigkeit
Im Zusammenwirken von Mensch und Natur in Verbindung mit Kunst entstand ein interessanter Ausflugsort, der sich in der Gemeinde Ganderkesee zu einem Areal der „Artenvielfalt“ entwickelt hat und darüber hinaus eine prägende Arbeits- und Lebenserfahrung für junge Menschen darstellte.
Tragen Sie bitte dazu bei, dass die ursprüngliche Idee des begehbaren Fingerabdrucks noch vielen Besuchern Freude bereitet und zum Nachdenken anregt!
FingerTipp oder FingerTips – wie heißt es denn nun?
Man findet mitunter verschiedene Schreibweisen des Renaturierungsprojektes auf Hinweistafeln der Gemeinde Ganderkesee etc.
Wie das Originallogo am Seitenanfang beweist, ist die korrekte Schreibweise – auch nach neuer Grammatik – FingerTips mit einem ‚T‘. Fintertip ist abgeleitet aus dem englischen Wort für Fingerspitze oder Fingerkuppe. Fingertip hat also nichts zu tun mit dem deutschen Tip oder Tipp nach neuer Rechtschreibung. Man kann zwar mit den Fingerkuppen tippen – das ist hier aber nicht gemeint.
Also: FingerTips & DaumenGrün ist korrekt.
Die Versalien in den beiden Wörtern sind Kunstgriffe, die gerne in Markennamen etc. Verwendung finden.